Fördern Gerinnungshemmer Gefäßverkalkung ( Arteriosklerose)?
Viele Menschen nehmen dauerhaft gerinnungshemmende Medikamente (vom Typ der Vitamin-K-Antagonisten) wie Marcumar®, Warfarin und andere ein. Diese Medikamente hemmen im Körper das Vitamin-K, das eine wichtige Rolle bei der Blutgerinnung spielt. Dieser Eingriff in die sogenannte Gerinnungskaskade kann notwendig sein, um einer erhöhten Thromboseneigung oder der Gefahr von Blutgerinnseln entgegen zu wirken.
Aber es sieht so aus, als hätten diese Medikamente einen Nachteil: sie fördern möglicherweise die Gefäßverkalkung (Arteriosklerose).
(https://www.thieme-connect.com/products/ejournals/abstract/10.1055/s-0033-1343136
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Der Hintergrund: Gefäßverkalkung ist ein typisches Merkmal der Arteriosklerose, des Alterns und des Diabetes – und mit einem erhöhten Risiko für Herzinfarkt oder Schlaganfall und damit einer erhöhten Sterblichkeit verbunden. Um die Verkalkung der Gefäße zu verhindern, verfügt der Organismus eigentlich über Schutzmechanismen. Es handelt sich dabei unter anderem um ein Eiweiß, das so genannte Matrix-GLA-Protein (MGP). Es verhindert die Einlagerung von Kalzium in die Gefäßwände. Damit das Protein aber tätig werden kann, muss es durch Vitamin K2 „eingeschaltet“, also aktiviert, werden. Fehlt Vitamin K2, dann erfolgt diese Aktivierung nicht oder zu gering und Kalzium wird in die Gefäßwände eingelagert, was diese verhärtet und verdickt – und damit Herzinfarkte, Schlaganfälle usw. verursachen kann. Außerdem wird das Kalzium nicht in die Knochen transportiert – wo es hingehört – und so Osteoporose gefördert.
Leider hemmen die Vitamin-K-Antagonisten (die Gerinnungshemmer) nicht nur das Vitamin K1 (das bei der Blutgerinnung wichtig ist), sondern auch das Vitamin K2, das für die Gefäß- und Knochengesundheit notwendig ist.
Daher sollten Gerinnungshemmer über einen längeren Zeitraum nur genommen werden, wenn dies unbedingt notwendig ist. Die Gefäßverkalkung als Nebenwirkung muss in diesen Fällen in Kauf genommen werden.
Einige Patienten ersetzen konventionelle Gerinnungshemmer durch einen pflanzlichen Wirkstoff aus der Kernschicht von Tomaten (Fruitflow®), der ebenfalls auf die Gerinnung Einfluss nimmt, allerdings ohne das Vitamin K zu hemmen. Er verhindert das Zusammenkleben der Blutplättchen. Man muss aber deutlich sagen, dass dieser Wirkstoff nicht den medizinischen Leitlinien entspricht, man ihn also auf eigene Gefahr anwendet. Eine vorherige Rücksprache mit dem behandelnden Arzt ist daher auf alle Fälle notwendig.
(https://www.thieme-connect.com/products/ejournals/abstract/10.1055/s-0033-1349784
Eine gute Kombination ist diesbezüglich die Einnahme von Vitamin D3 und Vitamin K2 als Nahrungsergänzung. Bei längerfristigem Gebrauch von Vitamin K2 wurde beobachtet, dass sich bereits entstandene Verkalkungen auch wieder zurückbilden können. Vorbeugend ist es auf alle Fälle kein Fehler.
Eine weitere Möglichkeit ist Granatapfel-Extrakt, auch das kann eine schützende Wirkung auf die Gefäßwände haben.