Die Phasen der Wechseljahre
Über die Wechseljahre wird viel gesprochen und geschrieben, oft müssen sie auch als Begründung für so manche Unpässlichkeit herhalten. Aber was geschieht in dieser Lebensphase in unserem Körper? Was sind Anzeichen und welche Probleme kann es geben?
Die Wechseljahre sind die Zeit, in der sich der weibliche Körper umstellt von der fruchtbaren Lebensphase in die Phase der Ruhe und der Reife. Bei manchen Frauen verläuft diese hormonelle Umstellung völlig problemlos oder mit lediglich leichten Beschwerden, bei anderen zieht sich diese Umstellung über viele Jahre hin und kann unter Umständen eine erhebliche Belastung darstellen. Dabei sind die Beschwerden mitunter so unspezifisch, dass viele Frauen im ersten Schritt gar nicht darauf kommen, sie mit den Wechseljahren in Verbindung zu bringen.
Hauptsächlich wird diese hormonelle Umstellung durch den Rückgang von zwei wichtigen weiblichen Hormonen verursacht – Progesteron und Östrogen.
Oft hört oder liest man auch den Begriff Menopause – streng genommen nicht ganz korrekt, denn die Menstruation macht keine Pause, sie hört nach und nach auf. Menopause im eigentlichen Sinn bezeichnet den Zeitpunkt der letzten Menstruationsblutung.
Bis es so weit ist, gehen jedoch im Körper einige Veränderungen vor sich:
Die Prämenopause
„Prä“ steht für „vor“ und somit bezeichnet es die Phase vor den eigentlichen Wechseljahren. Sie kann bereits zwischen dem 35. und dem 40. Lebensjahr beginnen. Viele Frauen fühlen sich in diesem Alter noch zu jung und bringen daher eventuelle Symptome in keinerlei Zusammenhang zu den beginnenden Wechseljahren.
Was geschieht im Körper? Die Eierstöcke beginnen schon damit, langsam ihre Arbeit einzustellen. Es kommt immer häufiger zu Zyklen, in denen kein Eisprung mehr stattfindet. Da der Eisprung aber die Voraussetzung dafür ist, dass sich der sogenannte Gelbkörper entwickelt, der den größten Teil des Progesterons produziert, kommt es in dieser Zeit häufig zu einem Progesteronmangel, der eine ganze Menge an eher unspezifischen Beschwerden hervorrufen kann, wie:
- Zyklusunregelmäßigkeiten
- Gereiztheit
- Stimmungsschwankungen
- Prämenstruelles Syndrom
- Migräne
- Schilddrüsenerkrankungen
- Knochen- und Gelenkschmerzen.
Manche Frauen haben eine wahre Odyssee zu Ärzten hinter sich, weil zunächst auf Grund des Alters niemand auf den möglichen Zusammenhang mit dem sich umstellenden Hormonsystem kommt. Erst wenn die Frau in die nächste Phase kommt, werden die Zusammenhänge oft klarer.
Die Perimenopause
„Peri“ steht hier für „rund um die“ Menopause. Es bezeichnet den Zeitraum 2 Jahre vor und 2 Jahre nach der Menopause. Man weiß also erst im Nachhinein, wann diese Phase war, denn den Zeitpunkt der letzten Blutung kennt man immer erst in Nachhinein.
Typisch für diese Phase ist das Auftreten von Hitzewallungen, Schlafstörungen und trockenen Schleimhäuten.
In dieser Phase beginnt der Körper langsam die Produktion des Östrogens zu reduzieren. Gerade die trockenen Schleimhäute sind hierfür ein sicheres Anzeichen, dass das Östrogen für die Schleimhäute zuständig ist. In dieser Phase kann es gleichzeitig zu den Erscheinungen eines Östrogen- und eines Progesteronmangels kommen. Denn die beiden Hormone sind jetzt oft in einem Ungleichgewicht, was dann unterschiedlichste Beschwerden hervorrufen kann.
Die Menopause
Wenn ein Jahr lang keine Menstruation mehr aufgetreten ist, geht man davon aus, dass nun der Zeitpunkt erreicht ist, zu dem keine weiteren Blutungen mehr zu erwarten sind. Also weiß man auch hier erst später (nach einem Jahr), ob diese Blutung wirklich die Menopause war. Nach der eigentlichen Menopause kommt
die Postmenopause
„post“ steht für „nach, danach“.
Die Beschwerden lassen nach und der Körper findet zu einem neuen, ruhigen Gleichgewicht. Auch die seelische Situation verbessert sich in der Regel deutlich. Was an körperlicher Veränderung bleibt, sind die trockenen Schleimhäute und eine höhere Neigung zu Osteoporose.
All diese Veränderungen sind ein natürlicher Prozess und zunächst kein Zeichen von Krankheit. Die Beschwerden, die sich einstellen können, sind aber auch kein unabwendbares Schicksal und in der Regel mit natürlichen Methoden sehr gut zu behandeln.
Gerne informiere ich Sie über die konkreten Möglichkeiten der Behandlung in einem persönlichen Gespräch.